Die Regenmacher_Ausstellung Dokumentation

2016

Dokumentation
Ausstellung
„zur nachahmung empfohlen! expeditionen in ästhetik und nachhaltigkeit“
zne
Künstlerische Leitung: Adrienne Goehler
Kirche Bröllin, Mecklenburg-Vorpommern 2016

3-Kanal-Version
mit 3 Projektoren, 3 Mediaplayer, 3 Lautsprecher
4:37 Min., Ton
Kamera: Maria Vedder
Schnitt: Maria Vedder, Manja Ebert
Animation: Marina Schnider
Sound: Maria Vedder
Dank an: Susanne Ebert, Steve Müller

Die mittelalterliche Dorfkirche in Bröllin, Mecklenburg-Vorpommern, gab den Anstoß für diese Arbeit über Endlichkeit.
Das bestimmende Formelement ist der Kreis. Er symbolisiert, im Christentum wie in vielen anderen Religionen auch, als Linie ohne Anfang und Ende, Unendlichkeit.

Auf meinem Flug von New York nach San Francisco fotografierte ich über dem Mittleren Westen riesige Kreisformationen. Sie kamen mir vor wie göttliche oder außerirdische Botschaften. Später erfuhr ich, dass sie durch Kreis-Beregnungsanlagen in die Landschaft eingeschrieben sind. Diese zigtausend Kreise sind durch ihre Größe von ca. 1 km Durchmesser am Boden als solche nicht erkennbar. Ihr Wasser stammt aus einem Grundwasserreservoir aus der Eiszeit. Die Flüsse, die es speisten, sind längst versiegt. Dieses fossile Wasser wird in nicht weit entfernter Zukunft aufgebraucht sein. Auch unter Saudi-Arabien und der Sahara befinden sich Wasserreserven, die aus der letzten Eiszeit stammen und über Kreis-Beregnungsanlagen auf die Felder geleitet werden. Sie werden ebenso in den nächsten Jahrzehnten erschöpft sein. Wasser ist hier eine nicht erneuerbare Ressource.

Die Agrarindustrie hat die ursprüngliche Symbolik des Kreises in ihr Gegenteil verkehrt.

Für die Filme werden die fotografierten Kreise durch digitalen Eingriff wieder in Bewegung versetzt. Sie werden ergänzt durch Satellitenbilder von Kreis-Beregnungsanlagen in Europa, Afrika und Australien.