MIT Boston, USA: PAL oder Never the Same Color

2018

Ausstellung
MIT List Visual Arts Center Cambridge/USA
„Before Projection: Video Sculpture 1974–1995“
kuratiert von Henriette Huldisch
Katalog

mit der Videoinstallation
„PAL oder Never the Same Color“
1988
Videowand mit 25 Monitoren
5:40 Min., Farbe, Ton
Musik: Uwe Wiesemann, Gerhard Zillingen
Kamera: Stephan Simon
Schnitt: Martina Kaimeier
Schnittassistenz: Beate Petersen
Studiotechnik: Robby Gross
Ausstattung: Hari Hoffmann
Recherche: Kathi Hötger
Auftragsproduktion: Museum Ludwig Köln

2018 Technische Rekonstruktion der Videowand vom MIT

Die Videoinstallation „PAL oder Never the Same Color“ ist eine Arbeit über kulturelle und technische Farbsysteme.

„Aus dem Kampf um technische Innovation geht nicht immer das bessere System als Sieger hervor. Maria Vedder untersucht hier den »Kampf« zweier Normen der Fernsehwiedergabe in einer farbintensiven und variationsreichen Videocollage. Es handelt sich um eine Auftragsproduktion von 1988 für das Museum Ludwig Köln über die Kulturpreisträger der Deutschen Gesellschaft für Fotografie, zu denen einst Walter Bruch, der Vater der europäischen PAL-Fernsehnorm, gehörte. PAL zeichnet sich durch eine bessere Farbstabilität gegenüber dem amerikanischen NTSC-System aus, das deshalb im TV-Jargon den Spitznamen »Never The Same Color« erhielt. Maria Vedders Video, das als Installation eine der frühen Videowallsysteme nutzte, spielt mit Ironie – eine deutsche Nachrichtensprecherin der 60er Jahre dient hier als unfreiwilliges Demonstrationsobjekt – wie auch optischer Opulenz die technischen Bedingungen der Wiedergabe von elektronischen Farben durch. Zwischen Rot, Grün und Blau liegen also Systemwelten. … Der in der Installation herausgelöste und seitlich platzierte Monitor lässt zudem den einzelnen Pixel als Baustein eines Videobilds plastisch werden.“
Rudolf Frieling

Die kulturellen Unterschiede in der Wahrnehmung von Farben werden visualisiert mit den symbolischen Bedeutungen in der westlichen Kulturwelt und den spirituellen Bedeutungen im indischen Buddhismus, der obendrein Farben mit Grundformen, Elementen und Tieren verbindet.